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LAST EXIT MUNICH
Altägyptische Meisterwerke aus Berlin
17. März – 30. August 2009
Die Bildmotive stehen für die aktuelle Berichterstattung über
die Sonderausstellung honorarfrei zur Verfügung. Jede weitere Nutzung bedarf der Genehmigung.
© Staatliches Museum Ägyptischer Kunst München
Fotos: Staatliches Museum Ägyptischer Kunst München
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Pressetext zur Ausstellung als Word-Datei (165kB) |
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Infos zur Ausstellung als Word-Datei (692kB) |
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Der Mensch - Maß aller Dinge |
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Stand-Schreitfigur des Ipi (Kat. 3)
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Neben der Sitzfigur ist die Stand-Schreit-Figur der wichtigste Statuentyp der ägyptischen Rundplastik. Sie ist ebenfalls durch Basisplatte und Rückenpfeiler (hier Rückenplatte) eingebunden in ein Koordinatensystem aus Senkrechter und Waagrechter, das nur scheinbar Bewegungslosigkeit bedeutet. Um das aufrechte Stehen mit dem Vorwärtsschreiten zu verbinden wendet der ägyptische Künstler einen Trick an: Das vorgestellte linke Bein wird stets verlängert. Kalkstein
Dahschur (?)
Altes Reich, 5. Dyn., um 2400 v. Chr.München
ÄS 1600
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Stand-Schreitfigur eines Mannes (Kat. 4) --> Bild
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Ungewöhnlich ist bei einer Privatskulptur das fast ausschließlich für Königsplastik verwendete Material. Der geflammte Gneis stammt aus einem nubischen Steinbruch südwestlich von Abu Simbel; in der Zeit des Chefren ist er besonders häufig für königliche Statuen verwendet worden. Vielleicht ist der Dargestellte, dessen Name wohl auf der Statuenbasis stand, ein Mitglied der Königsfamilie. Anorthositgneis; Memphis
Altes Reich, 5. Dyn., um 2450 v. Chr.
Berlin ÄMP 1122 |
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Sitzfigur des Sescheschen (Kat. 9)
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Die Statue eines Mannes namens Seschen-Sa-Hathor zeigt den Dargestellten im klassischen Typ der Sitzfigur, die linke Hand ausgestreckt auf den Oberschenkel gelegt, die rechte zur Faust geballt. Dieses unscheinbare kleine Detail verleiht der Figur ihre Dynamik. Die mühsam gebändigte Energie kommt auch in der Anspannung der Muskeln zum Ausdruck, in den kräftigen Unterschenkeln und Armen, den breiten Schultern und der muskulösen Brust.
Diorit; Memphis (?)
Mittleres Reich, 12. Dyn., um 1850 v. Chr.
München ÄS 5361 (Unterteil), ÄS 7212 (Oberteil)
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Sitzfigur des Chertihotep (Kat. 10)
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Das würdevolle Thronen der ägyptischen Sitzfiguren wird in der Statue des Chertihotep besonders augenfällig, da sie durch Einhüllung des Körpers den Blick auf die formalen Grundstrukturen lenkt. Der Körper fügt sich in den von dem Basisblock und dem kubischen Sitz vorgezeichneten Raum. Dieses strenge stereometrische Gerüst ist mit den weichen, schwellenden Formen eines eng um den Körper gelegten langen Mantels umkleidet.
Quarzit; Assiut
Mittleres Reich, 12. Dyn., um 1850 v. Chr.
Berlin ÄMP 15700
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Würfelstatue des Petamenophis (Kat. 13)
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Die Würfelfigur entwickelt sich in der Spätzeit zu einer sehr beliebten Statuenform, wohl auch wegen der Möglichkeit, auf ihr lange Texte anzubringen. 1300 Jahre trennen die Statue des Petamenophis von der danebenstehenden Figur des Nesmonth; trotzdem hat sich die Grundstruktur der beiden Figuren kaum verändert. Das individuell gestalteten Gesicht dieser Würfelstatue ist eines der besten Porträts der Spätzeit.
Granit
Fundort unbekannt
Spätzeit, 26. Dyn., um 640 v. Chr.
Berlin ÄMP 23728 |
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Würfelstatue des Nesmonth (Kat. 14) --> Bild
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Das Repertoire des rundplastischen Menschenbildes wird im frühen Mittleren Reich um den Typus der Würfelfigur erweitert. Während die memphitischen Künstler streng stereometrische Formen wählen, präzise geschnittene Steinwürfel, aus denen ein Kopf ragt (vgl. nebenstehenden Kopf), bleiben bei der im oberägyptischen Theben geschaffene Figur des Nesmonth der Körper und die Gliedmaßen in der Verdichtung zum Kubus sichtbar.
Anorthositgneis
Oberägypten
Mittleres Reich, 12. Dyn., um 1950 v. Chr.
München ÄS 7148 |
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Das „Berliner Trauerrelief“ (Kat. 26) --> Bild
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Das Relief zeigt die Bestattungsfeierlichkeiten und differenziert die Darstellung des Ausbruchs des Trennungsschmerzes nach der sozialen Stellung der Trauergäste.
Im unteren Bildstreifen geben die höchsten politischen und geistlichen Würdenträger ihrer Trauer durch zurückhaltende Gesten Ausdruck, stützen mit der Hand das Kinn, führen ein Tuch an die tränenden Augen und beugen voll Kummer das Haupt.
Ganz anders die Menge der Diener im oberen Bildregister: In erregten Gebärden gestikulieren sie mit hoch gereckten Armen, streuen sich Asche aufs Haupt, laufen durcheinander oder werfen sich auf den Boden.
Kalkstein
Sakkara, Grab des Ptahemhat
Neues Reich, 18. Dyn., um 1330 v. Chr.
Berlin ÄMP 1241 |
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Grabrelief mit Trauernden (Kat. 28) --> Bild
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Obwohl die Anzahl der trauernden Männer im Kontext des Bestattungszuges keineswegs festgelegt ist, werden sie inschriftlich stets als die „Neun Freunde“ bezeichnet. Neun ist die Potenz von drei, dem altägyptischen Pluralbegriff, so dass man dies wohl als „alle Freunde“ zu verstehen hat. In dieser Szene kommt die Qualität der Relieftechnik der Nachamarnazeit besonders zum Tragen, keine andere Epoche hat derart gekonnt mit Überschneidungen gearbeitet.
Kalkstein
Sakkara
Neues Reich, 18. Dyn., um 1320 v. Chr.
München ÄS 7127
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Porträtkopf eines alten Mannes (Kat. 30) --> Bild
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Dieses Bildnis eines alten Mannes gehört zu den eindruckvollsten Porträts der späten 18. Dynastie. In den rund 20 Jahren der so genannten Nachamarna-Zeit erleben Rundplastik und Relief eine Blüte im Hinblick auf Individualität und Lebendigkeit.
Gabbro
Saft el-Henna (Ostdelta)
Neues Reich, 18. Dyn., um 1330 v. Chr.
München ÄS 6296
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Porträtkopf eines alten Mannes (Kat. 31) --> Bild
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Der kahle Kopf– ein Hinweis auf einen Würdenträger im Priesterrang – zeigt in feiner Modellierung die Unregelmäßigkeiten und starken Asymmetrien der Schädelstruktur. Auch die Gesichtsbildung ist asymmetrisch.
Fundort unbekannt
Spätzeit, 30. Dyn., um 400 v. Chr.
Berlin ÄMP 12500
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